Die russische Invasion der Ukraine führt zu Nahrungsmittelknappheit und Preissteigerungen auf der gesamten Welt. Vor diesem Hintergrund spricht sich die CDU/CSU-Bundestagsfraktion dafür aus, die geplante Stilllegung von vier Prozent der Ackerflächen in Deutschland ab 2023 zu verschieben. In seiner Rolle als agrarpolitscher Sprecher der Union lud der regionale Bundestagsabgeordnete Albert Stegemann am Donnerstag Expertinnen und Experten zu einem gemeinsamen Mediengespräch mit Parteichef Friedrich Merz ein, um über die Folgen zu sprechen. Nach Berlin sind auch zwei fachkundige Emsländer gekommen.
Bildunterschrift: v.l.: Albert Stegemann (MdB), Veronika Koch (Landwirtin aus Sachsen), Stefan Teepker (emsländischer Landwirt), Friedrich Merz (MdB), Christina Stumpp (MdB) und Florian Kröger (Raiffeisen Ems-Vechte) Der emsländische Landwirt Stefan Teepker zeigt sein Unverständnis darüber, dass Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir vorhandene Ackerflächen nicht mehr bewirtschaften lassen möchte. Gerade in Regionen wie dem Emsland könnten dort Erträge erwirtschaftet werden, die absehbar dringend notwendig seien. Deshalb fordert Teepker Flexibilität für die hochwertige deutsche Landwirtschaft, die weltweit eine führende Rolle bei der Produktion von Nahrungsmitteln einnimmt.
Angesichts der Sorgen um die aktuelle Verknappung von Lebensmitteln betont der Landwirt, dass es Pflicht sei, hier zu helfen. Der Leiter für Mischfutter für die Raiffeisen Ems-Vechte, Florian Kröger, pflichtet Teepker und Stegemann bei und zeigt sich besorgt über die aktuelle globale Situation bei der Produktion von Nahrungsmitteln. Die Raiffeisen Ems-Vechte gehört zu den größten Futterhändlern in Deutschland.
In einem Ausschusssaal des Deutschen Bundestags konnten beide in einer Live-Schalte mit zahlreichen Medienvertretern ihre Haltung ganz praktisch und alltagsnah erklären und ganz nebenbei den Parteivorsitzenden Friedrich Merz persönlich kennenlernen. Dieser zeigt sich von der praktischen Expertise angetan und bedankt sich, dass Teepker und Kröger die längere Reise nach Berlin angetreten und den Medienvertretern Rede und Antwort gestellt haben. Bereits in seiner Rede am Vortag rechnete Stegemann dem Plenum des Deutschen Bundestags vor, dass Deutschland durch die Stilllegung auf die Produktion von über 20 Millionen Tonnen Nahrungsmitteln verzichten müsse. „Dies zu tun halte ich angesichts der Millionen Menschen, die im kommenden Jahr aufgrund der Verknappung an Lebensmitteln Hunger leiden müsse, für unverantwortlich“, so Stegemann. „Deshalb plädieren wir als Union eindeutig für eine Aussetzung der Flächenstilllegung, so wie es die EU-Kommission auch ausdrücklich vorgesehen hat.“