Connemann: Bundesweit einheitliche Vorgaben für den Exit erforderlich
Wann kommt es zu Lockerungen der Coronavirusmaßnahmen? Diese Frage beschäftigt Deutschland. Auch die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann:
„Die allermeisten Menschen in unserem Land waren vier Wochen lang sehr diszipliniert. Die Zahl der Neuinfektionen hat sich deutlich verlangsamt. Es kann zwar keine baldige Rückkehr zur Normalität geben. Dafür ist das Virus zu gefährlich. Aber Bürger und Betriebe müssen planen können. Sie müssen wissen, wann das soziale und wirtschaftliche Leben wieder vorsichtig aufgenommen werden kann. Deutschland braucht einen Fahrplan.“
Dazu trifft sich Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel morgen mit den Ministerpräsidenten der Länder. Im Gepäck hat sie eine Studie der Leopoldina, der Nationalen Akademie der Wissenschaft. Führende Ökonomen, Soziologen, Psychologen, Virologen, Juristen, Bildungswissenschaftler haben fachübergreifend Empfehlungen für die Lockerung der Corona-Maßnahmen erarbeitet.
„Die Vorschläge der Wissenschaftler bilden ein gutes Fundament für den Coronaalltag. Natürlich muss beim Wiederanfahren der Gesundheitsschutz an erster Stelle stehen. Aber sollte sich die positive Entwicklung fortsetzen, muss es zu kontrollierten Lockerungen kommen. Es muss festgelegt werden, wann und wie Betriebe, Schulen und Grenzen wiedergeöffnet werden können. Die Menschen müssen wissen, wann es mit angezogener Handbremse wieder losgeht.“
Eines dürfe sich dabei nicht wiederholen: ein Flickenteppich an Ländermaßnahmen. Die Rückkehr in das Wirtschaftsleben müsse bundesweit einheitlich organisiert werden. „Niemand konnte verstehen, dass die Baumärkte in Niedersachsen geschlossen, aber nur einige Kilometer weiter in Nordrhein-Westfalen geöffnet waren. Es lässt sich auch nicht erklären, dass Sonderpostenmärkte ihre Türen öffnen dürfen, Fachgeschäfte aber nicht. Die Länder müssen sich besser abstimmen.“
Connemann unterstützt dabei die Vorschläge der Leopoldina-Wissenschaftler. „Hygiene, Abstand und Mund-Nasenschutz bleiben die stärksten Waffen gegen das Virus. Wir brauchen deshalb strikte Abstandsregeln und Hygienevorschriften für jede Branche.“ Die Christdemokratin plädiert auch für den Einsatz einer EU-weiten Coronawarn-App, „natürlich nur auf freiwilliger Basis. Aber damit lassen sich die Kontakte zu infizierten Personen zurückverfolgen. Und das hilft.“