CDU Kreisverband Meppen

"Duale Ausbildung ist ein Erfolgsmodell"

Europaabgeordneter Jens Gieseke beim politischen Dämmerschoppen der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU

Jens Gieseke, Mitglied des Europäischen Parlaments, war in diesem Jahr Hauptredner des politischen Dämmerschoppens, zu dem die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU (MIT) eingeladen hatte. Dabei lobte er den Mittelstand als tragende Stütze der Wirtschaft und hob die Vorzüge der dualen Ausbildung mit schulischen und betrieblichen Anteilen hervor. Das Gelände vor dem „Haus des Handwerks“ bot seinem alten Baumbestand einen schattigen Platz für die Veranstaltung, zu der MIT-Vorsitzender Günter Reisner über 50 Gäste bei sommerlichen Temperaturen begrüßen konnte.

MIT-Vorsitzender Günter Reisner (Mitte) überreichte als Präsent an (v.l.) Jens Gieseke MdEP, Bernd-Carsten Hiebing MdL, Kreishandwerksmeister Andreas Nünemann und Harald Hüsers, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Emsland Mitte-Süd, das vom MIT-BundMIT-Vorsitzender Günter Reisner (Mitte) überreichte als Präsent an (v.l.) Jens Gieseke MdEP, Bernd-Carsten Hiebing MdL, Kreishandwerksmeister Andreas Nünemann und Harald Hüsers, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Emsland Mitte-Süd, das vom MIT-Bund

Als Hausherr stellte Kreishandwerksmeister Andreas Nünemann die Einrichtungen und Angebote der für 24 Innungen und rund 950 Mitgliedsbetriebe tätigen Kreishandwerkerschaft da. Das Handwerk trage erheblich zur Wertschöpfung der Region bei. Allein in diesem Jahr werden demnach etwa 470 junge Menschen im mittleren und südlichen Emsland eine Ausbildung im Handwerk beginnen, so Nünemann. Insgesamt befänden sich in den Altkreisen Lingen und Meppen rund 1.500 junge Menschen in 25 unterschiedlichen Ausbildungsberufen des Handwerks.

In einem Grußwort legte der Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, Bernd-Carsten Hiebing dar, dass es dem Emsland wirtschaftlich und finanziell gut gehe. Es komme umso mehr darauf an, die Mittel in Zukunftsprojekte zu investieren. Zum positiven Image der Region trage auch der SV Meppen bei. Die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur bleibe von großer Bedeutung. So habe der Ausbau der E233 zwar hohe Priorität im Bundesverkehrswegeplan, allerdings müsse das Land die Planungsleistungen erbringen. „Und das dauert einfach alles viel zu lange“, kritisierte Hiebing. Ohnehin sei Niedersachsen trotz Rekordeinnahmen mit einem Investitionsanteil von nur vier Prozent schlecht aufgestellt. „Das Geld wird konsumiert statt investiert“, so Hiebing, „und das ist schlecht für die Zukunft.“ Das sei am schlechten Zustand der Landesstraßen leicht zu erkennen. Während der Bund in seine Straßen investiere, würde sich der Zustand der Landesstraßen zusehends verschlechtern. Während das Emsland als Bildungsregion gut aufgestellt sei, falle an den berufsbildenden Schulen in Niedersachsen derzeit fast 20 Prozent des Unterrichts aus, weil Lehrerstellen fehlen oder nicht besetzt sind. Die Förderschulen, die nach dem Willen der derzeitigen Landesregierung abgeschafft werden sollen, wolle die CDU nach der Landtagswahl erhalten. Eltern sollten damit eine echte Wahlmöglichkeit für ihre Kinder erhalten, welche Schulform für ihre Kinder die beste sei.

Jens Gieseke erinnerte daran, dass fast auf den Tag genau vor einem Jahr in einem Referendum mit einer denkbar knappen Mehrheit von 51,9 Prozent der „Brexit“ beschlossen worden sei. Seither sei aber noch nichts weiter passiert. Das mache deutlich, dass hinter der Kampagne kein politisches Konzept gestanden habe. Sowohl Schottland als auch Nordirland hätten mehrheitlich gegen den Ausstieg aus der EU gestimmt. Und von der Generation der 18- bis 30-jährigen hätten sogar nur 35 Prozent überhaupt an der Abstimmung teilgenommen. Dennoch werde in Kürze mit den Verhandlungen begonnen, bei denen sich die Verhandlungsführer der EU keine Nachlässigkeiten oder Fehler erlauben dürften, forderte Gieseke.

Man könne den Bürgern der verbleibenden EU-Staaten schließlich nicht erklären, dass sie die Pensionslasten für britische EU-Beamte künftig allein zu tragen hätten. Nach ersten Schätzungen gehe man davon aus, dass Großbritannien rund 100 Milliarden Euro für den Austritt werde bezahlen müssen, um Pensionslasten, laufende Förderprogramme und die Verlegung der Institutionen zu kompensieren. Vehement plädierte Gieseke dafür, Griechenland weiter zu unterstützen. Neben finanziellen Hilfen, wie der nächsten Tranche des Rettungspakets in Höhe von 8,5 Milliarden Euro, seien aber strukturelle und wirtschaftliche Hilfen wichtig, um die herrschenden Jugendarbeitslosigkeit von 49,7 Prozent wirksam zu bekämpfen. An die Vertreter der Kreishandwerkerschaft gerichtet erklärte Jens Gieseke, er sei ein großer Befürworter der Meisterbriefe. Auch das duale Ausbildungsmodell in Deutschland habe Vorbildcharakter für viele andere Länder, insbesondere auch in Mittel- und Osteuropa.