Heimische Gastronomen bestätigen Preiserhöhungen wegen erhöhter MwSt
Zum Jahresbeginn wurde die Mehrwertsteuer in der Gastronomie wieder auf 19 Prozent angehoben. Zuvor wurde sie seit Beginn der Corona-Pandemie mehrfach auf sieben Prozent gesenkt. Die erneute Anhebung der Mehrwertsteuer hat in der betroffenen Branche erhebliche Unzufriedenheit auslöst. Denn auch nach der Corona-Pandemie ist die Gastronomie weiterhin mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. Sowohl die Energie- als auch die Personalkosten sowie die Preise für Grundnahrungsmittel sind in erheblichem Maße gestiegen. Unsicher ist zudem, wie die Gäste auf die steigenden Preise reagieren.
Um über diese Probleme für die Gastronomie zu sprechen und konkrete Maßnahmen für mittelfristige Steuerpläne zu erarbeiten, hat sich der örtliche Bundestagsabgeord-nete Albert Stegemann (CDU) mit mehreren Gastwirten aus dem Emsland und der Grafschaft Bentheim getroffen. Laut einer aktuellen Umfrage des Branchenverbandes DEHOGA haben bereits 75 Prozent der Gastronomen in Deutschland ihre Preise innerhalb von knapp drei Wochen nach der Rückkehr zur höheren Mehrwertsteuer auf Speisen erhöht.
„Die Verärgerung in der Branche ist riesengroß. Wir wollen solche Preisaufschläge nicht, brauchen Sie aber zum Überleben. Zudem haben wir erhebliche Zweifel, ob der Staat die erwarteten drei Milliarden Euro durch die Anhebung der Mehrwertsteuer tatsächlich einnehmen wird, da wahrscheinlich weniger Gäste die Restaurants besuchen werden und die verbleibenden Gäste vermehrt auf ihre Ausgaben achten werden. Dies wird sich voraussichtlich auch in geringeren Steuereinnahmen niederschlagen“, macht der Vorsitzender des DEHOGA-Kreisverbands Grafschaft Bentheim, Daniel Heilemann, seinem Unmut Luft.
Der örtliche Bundestagsabgeordnete Albert Stegemann versteht, dass die heimischen Gastronomen sich von der Bundesregierung unfair behandelt fühlen: „Es erscheint absurd, dass die Mehrwertsteuer für Speisen in Restaurants wieder auf 19 Prozent erhöht wurde, während Speisen zum Mitnehmen, Fertigsalate im Supermarkt und Essenslieferungen weiterhin mit lediglich sieben Prozent besteuert werden.“ Stegemann verspricht das Thema zeitnah mit seinen Kolleginnen und Kollegen im Fraktionsvorstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zu besprechen. Gelinge ein Konsens, könnte die Forderung nach einer einheitlichen Mehrwertsteuer sich im Wahlprogramm der CDU zur nächsten Bundestagswahl wiederfinden:Erfolg versprechen kann ich nicht – meinen Versuch allerdings schon, so Stegemann.