CDU Kreisverband Meppen

Einbruchprävention in Haselünne: Anwesenheit vortäuschen

INFO-VERANSTALTUNG DER CDU

Haselünne. Wie kann man sein Haus sicherer machen? Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Vortrags, zu dem der CDU-Stadtverband Haselünne in den Rittersaal eingeladen hatte. Und obwohl die Zahl der Einbrüche 2016 erneut leicht rückläufig gewesen ist, befürchten viele Menschen, Opfer einer solchen Straftat zu werden.
Für die Informationen um die Prävention von Einbrüchen dankte CDU Stadtverbandsvorsitzender Arnold Schulte Polizeioberkommissar Hartmut Bruns. Foto: Georg HiemannFür die Informationen um die Prävention von Einbrüchen dankte CDU Stadtverbandsvorsitzender Arnold Schulte Polizeioberkommissar Hartmut Bruns. Foto: Georg Hiemann
„Das subjektive Empfinden sieht oft anders aus als die objektive Lage“, betonte Polizeioberkommissar Hartmut Bruns, der auf der gut besuchten Veranstaltung erklärte, mit welchen Mitteln man sich vor Einbrüchen schützen kann. Zunächst erläuterte er die Vorgehensweise von Einbrechern: „Bemerkenswert ist auch“, so Bruns, „dass die Fälle der Einbruchsversuche ansteigen, aber das Scheitern immer häufiger wird“. Ein Einbrecher nehme sich nur drei bis fünf Minuten Zeit, um sich Zugang zu einem Haus zu verschaffen. Schon einfachste Sicherheitsvorkehrungen sowie aufmerksame Nachbarn hielten laut Bruns Täter oft davon ab, das Haus oder die Wohnung auszurauben. „Nachbarn sollten, wenn Fremde das Grundstück betreten, nachschauen, was da vor sich geht und sich das Nummernschild notieren und bei der Polizei anrufen“. Bei Abwesenheit: Anwesenheit vortäuschen Genau unterscheiden Polizei und Hausratversicherung auch, ob es sich um einen Wohnungseinbruch oder einen Diebstahl aus der Wohnung handelt. „Wer nur kurz aus dem Haus geht, muss Fenster und Türen abschließen und sollte von außen keine Schlüssel stecken lassen“. Wer längere Zeit abwesend sei, solle Haus oder Wohnung bewohnt wirken lassen. „Hier kann zum Beispiel eine Zeitschaltuhr wirken, damit Licht in der Wohnung in verschiedenen Räumen brennt“. Ähnliche schützende Wirkung haben übrigens auch Motoren an den Rollläden. Als hilfreich nannte Bruns weiter Bewegungsmelder im vorderen und vor allem hinteren Hausbereich, denn „bei Licht fliehen die Täter oft“. Hilfreich sei ebenfalls eine Videoüberwachung. Einbruchssicher Bauen Es müssen also nicht immer teure und aufwendige Maßnahmen sein, die einen Einbruch verhindern. Allerdings, so wurde in der Versammlung gefordert, sollte der Gesetzgeber bessere Standards bei Neubauten festsetzen, um Einbrüche zu verhindern. „Wir empfehlen mindestens Widerstandsklasse zwei bei Türen und Fenstern, besser ist Klasse drei“, betonte Bruns. Die Pilzkopfverriegelung sollte Pflicht sein. „In Haselünne hat ein Täter über 20 Mal versucht, ein Fenster mit Pilzkopfverriegelung aufzuhebeln – ohne Erfolg“. Wichtig sei auch, die Kellerfenster mit einer Verriegelung zu versehen und „ein verschließbarer Querbalken mit einem zweiten Schloss zeigt dem Täter, dass er hier keine Chance hat“. Delikte in Haselünne rückläufig Beruhigend für Haselünne: Die Anzahl der Einbrüche war in 2016 mit 20 Straftaten rückläufig. „Allerdings ist die Anzahl der Einbrüche regional sehr unterschiedlich“. Interessant ist auch, dass 40 bis 50 Prozent der Täter ihren Wohnsitz in der Tatortgemeinde oder im Landkreis haben. Und wer glaubt, die Täter kommen nachts, irrt sich. Rund drei Viertel aller Einbrüche passieren zwischen 8 und 20 Uhr. Übrigens liegt die Aufklärungsquote im Emsland mit 22 bis 23 Prozent über dem Bundesdurchschnitt von knapp 15 Prozent.