Die CDU im Wahlkreis 25 Unterems schickt Gitta Connemann zum fünften Mal ins Rennen um ein Direktmandat für den Bundestag.
Freudestrahlend nahm Gitta Connemann Blumen und Glückwünsche zu ihrem Nominierungsergebnis entgegen. Zu den ersten Gratulanten gehörten CDU-Landtagsgeneralsekretär Ulf Thiele, Burkhard Wallesch, Günter Wigbers und Karl-Heinz Knoll. Foto:Gerd Schade 227 von 229 Christdemokraten stimmten bei der Wahlkreismitgliedervollversammlung am Mittwochabend im Gartenbaubetrieb Silze in Weener-Halte bei einer Neinstimme und einer Enthaltung in geheimer Wahl für die 52-jährige Juristin aus Hesel. Sie war die einzige Bewerberin.
„Mein Ziel steht fest: Ich will den Wahlkreis wieder direkt gewinnen. Wir setzen nicht auf Platz, sondern auf Sieg“, sagte Connemann in ihrer Bewerbungsrede unter dem Beifall der Zuhörer. Sie wolle weiterhin Politik „für unsere Heimat“ machen. Dabei fühle sie sich gleichermaßen als emsländische Ostfriesin wie als ostfriesische Emsländerin. Ihr Bundestagsmandat verstehe sie weniger als Beruf, sondern vielmehr als Berufung. Dazu gehöre es auch, sich zu kümmern, betonte Connemann in Anspielung an ihr Motto.
„Ein Abgeordneter darf sich nicht in seinem Büro verstecken, sondern muss sich stellen.“ Dabei wolle sie nicht verhehlen, dass diese Arbeit viel Kraft koste. „Wir kümmern uns um die Menschen nicht nur ein halbes Jahr vor der Wahl, sondern immer.“ Bereits in ihrer Bewerbungsrede schaltete Connemann in den Wahlkampfmodus. Schlaglichtartig streifte sie die großen Themen der überregionalen und regionalen Politik.
Dabei teilte sie gegen den (Noch-)Koalitionspartner auf Bundesebene, die SPD und ihren Kanzlerkandidaten Martin Schulz, teilweise kräftig aus. Ihm warf sie vor, mit den Linken regieren zu wollen. Wer Schulz als Kanzler wolle, wähle Rot-Rot-Grün. Die Euphorie in der SPD im Hinblick auf seine Kandidatur mache nur deutlich, wie schlecht es der SPD tatsächlich ginge. Dabei stünden seine Antworten zu den entscheidenden Fragen der Zeit bislang aus. Auch zu der umstrittenen Bauernregeln-Kampagne von Umweltministerin Barbara Hendricks habe er im Übrigen bisher geschwiegen, sagte Connemann.
Die Christdemokratin warnte zudem davor, alle AfD-Wähler in die rechte Ecke zu stellen. Vielmehr müssten ihre Signale der Angst wahrgenommen werden, wenngleich längst nicht alle begründet seien. Partei- und Politikverdrossenheit gefährdeten die Demokratie. Flüchtlinge und Asylbewerber müssen nach ihrer Auffassung „unsere Werte akzeptieren“. Das bedeute weder ein Verleugnen der Herkunft noch der Religion. Aber Radikalisierung, Burka und Kinderehe hätten in Deutschland keinen Platz.
Klar sprach sich Connemann für den Ausbau der E233 im Emsland und die Umsetzung des Masterplans Ems aus. Im Hinblick auf die durch eine Schiffskollision zerstörte Friesenbrücke erklärte sie, dass eine breitere Durchfahrt beim Wiederaufbau ohne wesentliche Verlängerung der Bauzeit nicht an den Kosten scheitern dürfe. Darüber hinaus warb Connemann dafür, die mithilfe der CDU errungenen politischen Erfolge (Wirtschaftsboom, steigende Renten, Vollbeschäftigung im Emsland) zu feiern.
In diesem Zusammenhang machte sie n deutlich, dass es ihr dank ihrer Funktion als stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion („die Berufung 2015 war wie ein Ritterschlag“) gelungen sei, mehrere Gesetze auf den Weg zu bringen, die ihren Ursprung im Wahlkreis 25 gehabt hätten. „Das geht nur mit enger Verzahnung vor Ort“, betonte Connemann. 2002 hatte sie im Bundestag die Nachfolge von Rudolf Seiters angetreten. Seitdem behauptete die Ostfriesin das Direktmandat bei den Urnengängen in den Jahren 2005, 2009 und 2013.
Der Wahlkreis Unterems umfasst den Kreis Leer, den Altkreis-Aschendorf-Hümmling sowie die Stadt Haren und die Gemeinde Twist. Für musikalische Unterhaltung sorgte das Blasorchester TMV Weener unter der Leitung von Ingo Schmidt.