CDU Kreisverband Meppen

"Naturschutz nicht ideologisch besetzen"

Philipp zu Guttenberg auf schwarzem Sofa in Dankern

Haren. Neben Gastgeberin Gitta Connemann nahm Philipp Franz Buhl-Freiherr von und zu Guttenberg in der Neuauflage des „Schwarzen Sofas“ im Schloss Dankern Platz.
Gitta Connemann und Philipp zu Guttenberg auf dem schwarzen Sofa. Foto: Heiner HarnackGitta Connemann und Philipp zu Guttenberg auf dem schwarzen Sofa. Foto: Heiner Harnack
Im zum Tagungssaal umgebauten ehemaligen Schafstall forderte der Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände einen „fairen und nicht nur politisch und ideologisch motivierten Dialog zu führen.“ Hausherr Friedhelm Freiherr von Landsberg-Velen richtete in seiner Eröffnungsrede heftige Kritik in Richtung der Grünen, die in einem „Lügenmärchen“ behauptet hätten, dass der Wald weltweit weniger werde – auch im Emsland. Im Emsland nehme er zwar nicht dementsprechend zu, so der Freiherr, in den letzten zehn Jahren seien aber ungefähr 490 Hektar hinzugekommen. „Keine Erfindung der Grünen“ Zu Guttenberg erklärte, dass der oft benutzte Begriff der Nachhaltigkeit „gelebter Generationenvertrag“ sei. „Darin ist Familie, Verantwortungseigentum, Freiheit und Heimat enthalten“, so der Bruder des ehemaligen Verteidigungsministers. Dabei sei es gleichgültig, ob das im Wald, einem Betrieb oder innerhalb der Gesellschaft gelebt werde. „Nachhaltigkeit ist keine Erfindung der Grünen“, so der Gast vom Chiemsee. Diese sei bereits 1713 von Hans Carl von Carlowitz erfunden worden. Der Adlige hatte seinerzeit das erste vollwertige Werk über die Forstwirtschaft veröffentlicht. Ökologisch hochwertiger Wald Im Gegensatz zur heutigen Zeit habe damals fast kein Wald mehr in Deutschland existiert. „Seit Generationen bewirtschaften Waldeigentümer mit viel Herz und Verantwortung diese Ressource“, so der Gast aus Bayern. „Es gab noch nie einen so guten und ökologisch hochwertigen Wald wie heute“, betonte der gebürtige Mannheimer. Gitta Connemann erklärte, dass in der dritten Bundeswaldinventur festgestellt worden sei, dass im letzten Jahrzehnt die Waldfläche in Deutschland um etwa 50000 Hektar zugenommen habe. „Ein Drittel der Oberfläche in Deutschland trägt Waldbestand“. Der Zustand habe sich verbessert und sei sehr vielfältig geworden. Zu Guttenberg attestierte allerdings, dass es weniger Nadelhölzer gebe. „Das hat auch damit zu tun, dass die europäische Holzindustrie von Nadelholz lebt. „Wir brauchen einen ordentlichen, gemischten Wald“, forderte er. Connemann und zu Guttenberg forderten dazu auf, Naturschutz nicht ideologisch zu besetzen. „Man spricht zu wenig mit denjenigen, ohne die Naturschutz nicht funktionieren kann“, kritisierte die Gastgeberin. Man dürfe nicht zulassen, dass die Berufsstände der Land-, Forst- und Waldwirte „an die Wand genagelt“ und dazu noch „lächerlich gemacht“ würden.