Der Landflucht entgegensteuern – mit neuen Strategien
trg/ma Meppen. Um Perspektiven und Chancen im Emsland ist es bei einer Diskussionsrunde gegangen, die den Mittelpunkt des Kreisparteitags des CDU-Kreisverbands Meppen bildete. |
Mit Staatssekretär Hermann Kues, dem Landtagsabgeordneten Bernd-Carsten Hiebing sowie Landrat Reinhard Winter nahmen an der Versammlung im Meppener Kolpinghaus drei emsländische CDU-Politiker teil, die jeweils die kommunale, Landes- und Bundespolitik vertreten. Unter der Moderation von Hermann-Josef Mammes, Redaktionsleiter der Meppener Tagespost, skizzierten sie zunächst die Schwerpunktthemen. |
Neben der Energiewende hat für Kues die Familienpolitik hohes Gewicht: „Die Familie ist die erste Bildungseinrichtung – und die wichtigste.“ Hier gehe es darum, den Menschen die Wahlfreiheit zu erhalten, sagte er mit Blick auf den Streit ums Betreuungsgeld. Auch Hiebing stellte die Bildungspolitik heraus. Wichtig sei „der Erhalt der Schulstandorte, auch auf den Dörfern“ sowie die frühkindliche Bildung, für die das Land bis 2013 weitere 40 Millionen Euro investieren will. |
Winter sagte, dass der Fachkräftemangel immer größere Kreise ziehe. So habe der Landkreis bereits junge Spanier angeworben, die im August im Emsland eine Ausbildung starten sollen. Ein weiteres Projekt sieht eine Kooperation mit der Agentur für Arbeit in Bremerhaven vor – dort herrscht noch eine relativ hohe Jugendarbeitslosigkeit. Leider verliefen die Versuche, von dort Heranwachsende für eine Ausbildung im Emsland zu begeistern, nur schleppend an. |
In der anschließenden offenen Diskussionsrunde sagte Felix Knoll, Vorsitzender der Jungen Union im Altkreis Meppen: „In vielen Kommunen werden Genossenschaften von Bürgern für Windparks gegründet.“ Landrat Reinhard Winter befürwortete diese Lösung im Gegensatz zu Windparks von „auswärtigen Großinvestoren“. Im Rahmen einer Klimakonferenz des Landkreises Emsland am 10. Oktober soll das Thema der regenerativen Energien diskutiert werden. Gleichwohl würden noch mindestens zwei weitere Jahre ins Land ziehen, bis ein neues Regionales Raumordnungsprogramm, das Voraussetzung für neue Windparks sei, überhaupt in Kraft treten könne. Der ehemalige CDU-Kreistagsabgeordnete Heiner Schwering bedauerte, dass etwa in Klein und Groß Hesepe immer mehr ältere Wohnhäuser leer stünden. Winter bestätigte diese Situation. Leider würden viele junge Familien lieber in die Städte ziehen und dort Neubauten errichten, statt die Elternhäuser zu sanieren. Hier gelte es, durch neue Strategien entgegenzusteuern. |
Im Rahmen des CDU-Kreisparteitags wählten 77 Mitglieder im Kolpinghaus zudem die jeweils 17 Delegierten sowie Ersatzdelegierten für die Landesvertreterversammlung. Dort werden dann sowohl die Landeslisten für die Bundes- als auch Landtagswahl festgelegt. |