Ratsneuling wird Bürgermeister in Herzlake
Er scheide mit „ein bisschen Wehmut“ aus dem Amt, sagte Prins, der in seinen Abschiedsworten als Bürgermeister auf eine „manchmal turbulente Zeit“ zurückblickte. „Wir waren ein Team, das nicht immer einer Meinung war, aber die Entscheidungen waren gut für Herzlake“, lautete Prins’ Fazit zur Arbeit des Gemeinderats während der zurückliegenden Wahlperiode.
Sein Nachfolger Hans Bösken, der bei der Kommunalwahl am 11. September erstmals für den Rat kandidiert hatte und nun gleich zum ersten Bürger gewählt wurde, bekräftigte, sich als gebürtiger Herzlaker „mit ganzem Herzen“ für die Gemeinde einsetzen zu wollen. Für die Ratsmitglieder wie für den Bürgermeister solle gelten, persönliche Belange zurückzustellen und das gemeinsame Arbeiten „über Parteigrenzen hinweg“ in den Mittelpunkt zu rücken.
Als Beispiele für die Aufgaben, die in den kommenden Jahren vor der Gemeinde lägen, nannte Bösken die angespannte Haushaltslage sowie die Zukunftsgestaltung des Ortsmittelpunkts sowie des Autohofs. Der neue Bürgermeister stellte heraus, die Gemeinde solle ihre Interessen offensiv vertreten und ihr „Licht nicht unter den Scheffel stellen“. Denn: „Es kann nicht sein, dass Herzlake nicht nur geografisch am Rande des Landkreises liegt.“
Der neue Gemeinderat umfasst 15 Sitze, von denen die CDU neun, die UWG fünf und die SPD einen einnimmt. Der bisherige Bürgermeister Heinz Prins wurde vom Rat ohne Gegenstimme zum ersten stellvertretenden Bürgermeister gewählt. Hier wie auch zuvor bei der Wahl des Bürgermeisters schickte die UWG keinen eigenen Kandidaten ins Rennen.
Das Vorhaben der UWG, Silke Feldmann als zweite stellvertretende Bürgermeisterin kandidieren zu lassen, scheiterte dann an einem Passus in der Gemeindeordnung. Wie Gemeindedirektor Ludwig Pleus erläuterte, müssen die Stellvertreter des Bürgermeisters demnach grundsätzlich festes Mitglied im Verwaltungsausschuss sein. Feldmann jedoch war lediglich als Vertreterin ihres Fraktionskollegen Gerd Henkel in diesem Gremium angetreten. Letztlich verzichtete die UWG auf einen eigenen Kandidaten; die Wahl von Alois Kötter (CDU) zum zweiten Stellvertreter Böskens erfolgte ebenfalls einstimmig.
Ohne Gegenkandidaten und ohne Gegenstimme wurden schließlich auch Samtgemeindebürgermeister Ludwig Pleus als Gemeindedirektor und Günter Bölscher als dessen Stellvertreter in ihren Ämtern bestätigt.