Albert Stegemann für Bundestag nominiert
Albert Stegemann ist mit deutlicher Mehrheit als CDU-Direktkandidat für den Wahlkreis 31 (Mittelems) zur Bundestagswahl 2025 nominiert worden. Bei der Versammlung am Montagabend in der Lingener "Wilhelmshöhe" erhielt der Politiker aus Ringe 99,7 Prozent der abgegebenen Stimmen. Der Wahlkreis umfasst die Grafschaft Bentheim sowie die Altkreise Lingen und Meppen im Emsland. Von den 344 stimmberechtigten Delegierten votierten 320 für Stegemann. 23 Delegierte enthielten sich, eine Stimme entfiel auf seinen Mitbewerber Johann H. Grote Hölmann aus Uelsen, der sich diesmal nicht persönlich vorgestellt hatte, sondern seine Bewerbung schriftlich eingereicht hatte.
Zu Beginn der Nominierungsveranstaltung begrüßten Reinhold Hilbers (Kreisvorsitzender Grafschaft Bentheim), Holger Cosse (Meppen) und Christian Fühner (Lingen) den CDU-Bundesvorsitzenden Friedrich Merz, der auf Einladung Stegemanns als Hauptredner auftrat. Merz nutzte seine Rede, um sowohl die Schwächen der Ampelkoalition als auch eigene Fehler der CDU offen anzusprechen. In einer frei gehaltenen Ansprache kritisierte er die derzeitige Regierungspolitik scharf. "Wir wurden 2021 nicht abgewählt, weil die anderen so gut waren, sondern weil wir nicht mehr gut genug waren", sagte er mit Blick auf die Wahlergebnisse.
Besonders die Migrationspolitik stand im Fokus seiner Rede. Deutschland leiste, so Merz, vorbildliche humanitäre Hilfe, aber die Aufnahmefähigkeit der Städte und Gemeinden sei erschöpft. "Der gesellschaftliche Zusammenhalt ist gefährdet, und wir müssen die europäischen Außengrenzen schützen", forderte er. Merz kritisierte die Ampelkoalition nicht nur für ihre Kommunikation, sondern für deren inhaltliche Politik: "Die müssen es nicht erklären, sondern anders machen." Auch die CDU habe Fehler gemacht, insbesondere in der Zuwanderungspolitik, betonte er und bot der Bundesregierung die Unterstützung seiner Partei an, um notwendige Reformen umzusetzen.
Zum Thema AfD bezog Merz klar Stellung. Eine Zusammenarbeit mit der rechtsextremen Partei komme nicht infrage. "Wenn wir mit diesen Leuten zusammengehen, verrät die CDU ihre Seele - das werden wir nicht tun", erklärte er unter starkem Applaus. Auch in der anschließenden Diskussion blieb der Umgang mit der AfD ein zentrales Thema. Die "Brandmauer" zur AfD werde nicht gesenkt, versicherte Merz.
Die über 400 Anwesenden der CDU-Kreisverbände aus Lingen, Meppen und der Grafschaft Bentheim feierten den CDU-Chef mit stehendem Applaus. Mit seiner kämpferischen Rede machte Merz deutlich, dass er sich auf den Wahltag am 28. September 2025 vorbereitet - eine Ansprache, die nach Meinung vieler Anwesender schon wie die eines Kanzlerkandidaten klang.