Drohnen zur Rehkitzrettung: Neues Förderprogramm des Bundes läuft an
Der Bund fördert auch in diesem Jahr die Anschaffung von Drohnen zur Reh-kitzrettung. Eingetragene Vereine haben bis zum 30. Juni 2023 die Möglichkeit, einen Antrag zu stellen. Mit den Drohnen können vor der Mahd Grünland- und Ackerfutter-flächen insbesondere nach Rehkitzen abgesucht werden, um diese vor dem Mähtod zu retten. Der örtliche Bundestagsabgeordnete Albert Stegemann (CDU) animiert Ver-eine und Initiativen aus dem Emsland und der Grafschaft Bentheim zu Förderanträgen. Gleichzeitig kritisiert er, dass die Summe an Bundesförderung für das Programm bun-desweit 2022 im Vergleich zu 2021 stark zurückgeht.
Ein besonders deutlicher Rückgang an vom Bund geförderten Drohnen ist für das Land Niedersachsen erkennbar: Während im Jahr 2021 noch 147 Drohnen durch Zuschüsse vom Bund geförderten wurden, waren es im Jahr 2021 nur noch 63. Stegemann kritisiert diesen Rückgang mit deutlichen Worten: "Die negative Entwicklung an geförderten Drohnen bei uns in Niedersachsen stört mich massiv. Wieder einmal zeigt sich, dass die Bundesregierung unseren ländlichen Raum sträflich vernachlässigt. Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir setzt einfach nicht die richtigen Prioritäten.“
Aus einer kleinen Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion geht ebenfalls hervor, dass die Bundesregierung trotz des großen Erfolgs derzeit keine Notwendigkeit für weitere ergänzende Schulungs-, Beratungs- und Unterstützungsleistungen für Organisationen, Vereine und Initiativen sieht. Mit nur insgesamt zwei Millionen Euro fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die Anschaffung geeigneter Drohnen im Jahr 2023 – ein erheblicher Rückgang ist erkennbar.
Eingetragene Kreisjagdvereine, Jägervereinigungen sowie andere eingetragene Ver-eine können Förderanträge stellen. Als Bundesförderung können bis zu zwei Drohnen mit höchstens 4.000 Euro oder 60 Prozent der förderfähigen Ausgaben beantragt werden. Neu ist, dass das BMEL nun bis zu vier Drohnen pro Verein zwischen 2021 und 2023 fördert. Die Drohnen müssen eine Echtbildkamera mit integrierter oder kompatibler Wärmebildkamera haben, eine Mindestflugzeit von 20 Minuten garantieren und über eine Home-Return-Funktion verfügen.
Die Technik ist die derzeit effektivste Methode für die Wildtierrettung bei der Mahd. „Bereits heute sind unzählige Ehrenamtliche im Emsland und der Grafschaft Bentheim in der Kitzrettung aktiv“, freut sich Stegemann. Er hatte sich bereits früh für die Technologie und eine erneute Förderung aus Bundesmitteln eingesetzt. "Unseren Landwirten selbst ist es ein Anliegen, die Kitze bei ihrer Arbeit zu schützen. Sie arbeiten eng mit den Jägern zusammen. Deshalb möchte ich nochmals allen danken, die sich hier engagieren.“
Das Förderprogramm findet sich unter https://www.ble.de/DE/Projektfoerderung/Foer-derungen-Auftraege/Rehkitz/Rettung_node.html.
Die kleine Anfrage, einschließlich Antwort der Bundesregierung, findet sich unter
https://dip.bundestag.de/vorgang/f%C3%B6rderung-der-drohnengebundenen-reh-kitzrettung-in-deutschland/296384