Stegemann: Mobilität ist Teil der Daseinsvorsorge
Besonders das neue Mobilitätsprojekt "Ich bün all dor" ist für die Grafschaft und das Emsland interessant. Das Projekt soll Chancen der Digitalisierung für Mobilitätskonzepte im ländlichen Raum nutzen. Hochschuldekan Ickerott: "Das Leben im ländlichen Raum können wir gerade für die junge Generation nur durch flächendeckende Mobilitätsangebote attraktiv halten. An diesem Punkt wollen wir ansetzen und neue Ideen vor Ort umsetzen." Dafür hat er seit Beginn des Projekts im Frühjahr 2019 ein Expertenteam zusammengestellt. Dr. Holger Kloth, Geschäftsführer der Landesgruppe Niedersachsen Bremen des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen betreut schwerpunktmäßig die Konzeptionierung und Umsetzung der neuen Mobilitätsangebote. Technischer Partner und Entwickler aus der Wirtschaft ist das Softwareunternehmen ESM GmbH aus Hannover.
Bedeutsame Verbesserungen für die Mobilität im ländlichen Raum verspricht sich das Team von vier verschiedenen Aspekten. Als ersten Ansatz soll es zukünftig nicht nur die festen Strecken der Buslinien geben, sondern nach Bedarf auch ein Transport mit dem Bürgerbus bis an die Haustür ermöglicht werden. Dieses Angebot würde insbesondere älteren Menschen neue Möglichkeiten der Fortbewegung eröffnen. Außerdem soll der bestehende öffentliche Personennahverkehr intelligent mit dem Transport von Kleingütern verknüpft werden, um keine Ressourcen zu verlieren. Damit kann der Verkehr und damit auch Co2-Emmissionen verringert werden. Zudem sollen die Mobilitätsangebote mit der medizinischen Versorgung vernetzt werden. Mit der Absprache eines Arzttermins soll der Krankentransport mit den öffentlichen Verkehrsmitteln direkt mitorganisiert werden. Zur Orientierung auf dem Weg soll für den Reisenden eine App als virtueller Reisebegleiter entwickelt werden.
Das Projekt wird über drei Jahre vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft mit über 99.000 Euro gefördert. Abschließend stellt Albert Stegemann fest: "Der Hochschulstandort in Lingen schafft technologische Innovationen für das Emsland und die Grafschaft, die Fortschritte für viele ländliche Räume in Deutschland bringen können. Die Bundesmittel werden hier sinnvoll in praktische Lösungen für den Alltag investiert."