Traditionell nutzt die Harener CDU-Stadtratsfraktion die Sitzungspause im Sommer für ihre sogenannten „Pättkesfahrten“, bei denen per Fahrrad aktuelle und künftige Projekte im Stadtgebiet in Augenschein genommen werden. Ziel der zweiten Tour in diesem Jahr waren die Ortschaften Rütenbrock, Altenberge und Erika. Fraktionsvorsitzender Holger Cosse konnte als Gäste Bürgermeister Markus Honnigfort und Stadtbaurat Henrik Brinker sowie Vertreter der örtlichen CDU-Ortsvorstände begrüßen.
Mitglieder der Stadtratsfraktion Haren (Ems) vor dem neuen Verwaltungsgebäude der Firma Hölscher Wasserbau Erste Station war der Neubau eines Verwaltungsgebäudes der Firma Hölscher Wasserbau im Ortsteil Rütenmoor. Firmenchef Heinz Hölscher erläuterte den Kommunalpolitikern, dass man aufgrund einer sehr positiven Unternehmensentwicklung mittlerweile fast 700 Mitarbeiter beschäftige. Den Bedarf nach weiteren Büroarbeitsplätzen am Standort der Firmenzentrale habe man mit dem modernen Neubau zumindest vorerst decken können. Das Gebäude biete 40 Arbeitsplätze und sei bereits so geplant und angelegt, dass man es bei Bedarf erweitern könne.
Die Heizung- und Klimatechnik werde über ein selbstentwickeltes Geothermie-System betrieben, das beim Anlegen der Bohrbrunnen für die Grundwasserabsenkung gleichzeitig mit eingebracht werden könne.
Eine ebenfalls sehr positive Entwicklung wurde bei der Umfahrung des Betriebsgeländes der Firma Röchling deutlich. Dort waren in den letzten Jahren auf den von der Stadt entwickelten Erweiterungsflächen große Produktions- und Lagerhallen entstanden. Nunmehr plant das Unternehmen den Neubau von Labor-, Büro- und Empfangsbereichen und eine Neuordnung der zentralen Zufahrt. In den städtischen Gremien erfolgte die dazu notwendige Bauleitplanung.
An der Maximilianschule erläuterte Stadtbaurat Henrik Brinker den Stand der Bauarbeiten zur Errichtung eines neuen Gebäudeteils für den künftigen Standort der Grundschule. In den heißen Sommertagen habe sich der hohe energetische Standard bereits durch angenehm kühle Räume bemerkbar gemacht, die aufgrund großer Fensterflächen sehr hell und freundlich wirkten. In Kürze werde mit der Neugestaltung des Schulhofes begonnen, auch wenn die anstrebte Förderung nicht zugesagt worden sei und die Kosten nunmehr in voller Höhe von der Stadt zu tragen seien. Der Rütenbrocker Ortsvorsteher Arnold Terborg brachte die Freude der Schüler, Eltern und Lehrer zum Ausdruck, wenn damit bald die Zeit der zwei Gebäude vorbei sei, die zudem noch durch die Hauptstraße voneinander getrennt sind. Bürgermeister Honnigfort ergänzte, dass im Arbeitskreis Dorferneuerung für die alte Grundschule jetzt Ideen für eine sinnvolle und nachhaltige Folgenutzung entwickelt werden sollten. Dieser Prozess soll moderiert und fachlich begleitet werden.
Ebenfalls neu gestaltet werden die Flächen an der Marienschule. Dort war in den letzten zeitgleich zum Neubau der Turnhalle und dem Anbau einer Mensa an das Schulgebäude auch das Umkleidegebäude des SV Erika-Altenberge mit viel Eigenleistung neu errichtet worden. In einer ersten Maßnahme hat der städtische Werkhof bereits ein modernes Spielgerät aufgestellt und weiter Spielflächen geschaffen. Erikas Ortsvorsteherin Maria Albers freute sich, dass in Kürze „an der Nahtstelle beider Ortschaften“ mit der Umgestaltung der Fläche zu einem öffentlich zugänglichen Platz der Begegnung begonnen werde. Zu überlegen sei noch, wie künftig die Fläche der Skateranlage gestaltet und genutzt werden soll. Der örtliche CDU-Vorstand wolle dazu in nächster Zeit Gespräche führen und dabei auch die dort aktiven Vereinen beider Ortschaften einbinden, kündigte CDU-Vorsitzender Heinz-Josef Wösten an.
Mit den zum Jahresende erwarteten Ergebnissen des Radverkehrskonzeptes werden die Radwege im Stadtgebiet einer neuen Betrachtung unterzogen werden müssen. Statt auf einem von der Fahrbahn abgesetzten kombinierten Rad- und Fußweg raten Verkehrsexperten heute vielfach dazu, dass Radfahrer bei geringer und mittlerer Verkehrsbelastung sicherer auf der Fahrbahn geführt werden. Unabhängig von der künftigen Verkehrsregelung müsse allerdings der Zustand der Fuß- und auch Radwege, zum Beispiel entlang der Waldstraße, untersucht und ausgebessert werden, so der einhellige Tenor der CDU-Fraktionsmitglieder.
Den Abschluss der Tour bildete der Besuch bei den beiden Schützenvereinen von Altenberge und Erika. Nachdem dort schon seit geraumer Zeit ein gemeinsames Schützenhaus genutzt und betrieben wird, hatte man vor einigen Jahren mit beiden Dorfgemeinschaften eine öffentliche Grill- und Rasthütte gebaut. Künftig wollen beide Vereine auch einen gemeinsamen Schützenplatz nutzen. Die Gespräche über die Zusammenarbeit seien stets „auf Augenhöhe und absolut fair und ehrlich“ geführt worden, erklärte der Vorsitzende des Altenberge Schützenvereins Guido Ottens. Man sei aber darüber einig, dass die Eigenständigkeit beider Vereine „zumindest vorerst“ bestehen bleibe.
Johann Tieben, stellvertretender Bürgermeister und Altenberge Ortsvorsteher, dankte den beiden Vereinsvorständen für ihr beispielhaftes Vorgehen. Damit würden nicht nur die eigenen Vereine gestärkt, sondern auch ein wichtiger Beitrag für die künftige Wohnbauentwicklung beider Ortschaften. Die städtebauliche aber auch gewerbliche Entwicklung sei auch im westlichen Stadtgebiet von einer beeindruckenden Dynamik geprägt, resümierte Cosse. In Abwandlung des berühmten Romantitel könne man tatsächlich sagen, dass „im Westen viel Neues“ auf den Weg gebracht worden sei. Für die CDU-Fraktion beginne in der kommenden Woche wieder der reguläre Sitzungsrhythmus. Im Herbst werde man in einer Klausurtagung über Vorhaben und Projekte der zweiten Hälfte der Wahlperiode beraten.