Am vergangenen Samstag, dem 29. Juni, fand in der Meppener CDU-Geschäftsstelle die jährliche Mitgliederversammlung des Kreisverbands Meppen der Jungen Union statt. Zur neuen Vorsitzenden wurde dabei einstimmig die 23-jährige Lehramtsstudentin und bisherige Stellvertretende Vorsitzende, Christina Büter aus Haren, gewählt, womit eine Frau an der Spitze des Kreisverbandes steht. Der bisherige Vorsitzende Sebastian Oehm stellte sein Amt nach einjähriger Amtszeit aus beruflichen Gründen zur Verfügung.
Mitglieder der Jungen Union KV Meppen mit dem Bundestagsabgeordneten Albert Stegemann (5.v.r.) Büter griff in ihrer Vorstellung die vom scheidenden Kreisvorsitzenden angesprochenen Probleme und Herausforderungen der Jungen Union und der CDU auf. Insbesondere der flächendeckend zu beobachtende Mitgliederschwund sowie die schwindende Attraktivität der CDU für junge Wähler bereiten ihr Sorgen. Büter versprach, diesem Trend aktiv und energisch begegnen zu wollen, indem man aktuelle Themen der jungen Generation wie Klimaschutz und Digitalisierung verstärkt in die Tagespolitik vor Ort und darüber hinaus einbringen wolle. Ein weiteres Ziel der Jungen Union müsse die Bekämpfung des Dachkräftemangels im Emsland sein. Hierfür müssen die politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Rahmenbedingungen für junge Menschen und Familien in der Region attraktiver werden. Dafür müsse die Junge Union im Emsland einstehen, betonte Büter.
Trotz dieser Probleme zog Oehm in seinem Bericht eine positive Bilanz seiner kurzen Amtszeit. So konnte der JU-Kreisverband unter anderem seinen Pressesprecher Felix Middelberg auf Bundesebene in der Kommission für Bildung und Forschung platzieren. Beim Niedersachentag in Wolfsburg konnten sich die Meppener zudem mit breiter Mehrheit mit ihrem Antrag für ein Rauchverbot in deutschen Fußballstadien in den Profiligen durchsetzen.
Begleitet wurde die Versammlung von den örtlichen Abgeordneten aus Bundestag und Landtag, Albert Stegemann und Bernd-Carsten Hiebing, die der neuen Vorsitzenden für ihre Arbeit alles Gute wünschten.
Hiebing resümierte unter anderem den zurückliegenden Europawahlkampf, wobei er „Kardinalfehler“ der CDU-Führung im Umgang mit der Kritik des YouTubers Rezo ansprach. Ferner benannte er die Digitalisierung sowie den Umweltschutz als Kernthemen, derer man sich entschlossen annehmen müsse, um im politischen Wettbewerb nicht den Anschluss zu verlieren.
Stegemann erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass Stabilität und Zuverlässigkeit stets Markenkern der CDU gewesen seien. Deutschland brauche eine durchdachte Klima- und Umweltpolitik. „Wenn wir unsere wirtschaftliche und soziale Leistungsfähigkeit durch Aktionismus gefährden, setzen wir die Möglichkeit sozialverträglicher und ökologisch nachhaltiger Politik aufs Spiel“, mahnte Stegemann. Er kündigte an, dass die CDU und die Bundesregierung über den Sommer konkrete Vorschläge zur Einhaltung der Klimaschutzziele erarbeiten werden, welche zeitnah vorgelegt und beschlossen werden sollen.
Büters Posten als stellvertretende Vorsitzende nimmt zukünftig die 26-jährige Meppener Ratsfrau Marina Thien ein. Zu neuen Beisitzern wurden Kathrin Wessels und der bisherige Vorsitzende Sebastian Oehm gewählt.
Der restliche Vorstand bleibt bis zur Mitgliederversammlung 2020 im Amt und musste sich in diesem Jahr keiner Neuwahl stellen.