Meppen. Die Unterrichtsversorgung, Inklusion und die Schul-Sozialarbeit wurden bei der Veranstaltung zur Schulpolitik des CDU-Kreisverbandes in Meppen diskutiert.
Kritisierte einen zu hohen Unterrichtsausfall an niedersächsischen Schulen: Kai Seefried, bildungspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion. Die emsländische Union vertraten Heinz-Hermann Over (links) und Bernd Carsten Hiebing (rechts).Foto Harnack Vor rund 30 Gästen im Kolpinghaus sagte der schulpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Kai Seefried, dass Niedersachsen in den Strukturen des Bildungsbereichs ein Land mit großen Unterschieden sei. „Unsere Lehrer sind der Schlüssel zum Erfolg“, stellte er fest. Frage man diese, was eine gute Schule ausmache, dann käme die Antwort, man solle sie einfach in Ruhe arbeiten lassen. „Die Lehrer sollen sich um Inklusion, Sprachförderung für Flüchtlinge und Schulsozialarbeit kümmern“, was kaum umsetzbar wäre, meinte Seefried. Leider habe die Landesregierung im Bereich der Inklusion entschieden, die Förderschule Lernen ganz auslaufen zu lassen. Lediglich durch den Protest der Eltern habe man es geschafft, die Abschaffung der Förderschule Sprache wenigstens teilweise zu verhindern. Man wolle, dass alle Schulen im Land inklusiv seien, da man verhindern müsse, dass Eltern von Kindern mit Behinderungen vor ein Gericht ziehen müssten, um den Platz an einer allgemeinbildenden Schule einzuklagen. „Wir haben derzeit in Niedersachsen die schlechteste Unterrichtsversorgung seit 15 Jahren“ , monierte der Experte, der zudem bemängelte, dass nicht gewährleistet sei, dass die heutigen Schulsozialarbeiter ab dem Januar noch ihren Arbeitsplatz sicher hätten. Im gesamten letzten Schuljahr seien 240.000 Stunden nicht erteilt worden. Im laufenden Jahr würde rund eine Million Stunden ausfallen. „Von Ruhe an Schulen sind wir in Niedersachsen unendlich weit entfernt“, meint Seefried. In Hannover wolle niemand hören, wie die Situation an den Schulen real sei. Er zitierte Kultusministerin Heiligenstadt, die gesagt hätte, in Niedersachsen falle nicht eine Stunde Pflichtunterricht aus. Im Jahr 2013/14 seien 720 Lehrerstellen nicht ausgeschrieben worden, rechnete er einen der Gründe vor, warum Stunden ausfielen. Seefried hält den Religionsunterricht für wichtiger denn je. Es solle unter staatlicher Aufsicht solle in deutscher Sprache über die verschiedenen Formen von Religionen aufgeklärt werden. Beim Thema Digitalisierung stellte er der Referent die Frage, ob die Schulen überhaupt auf dem nötigen Stand seien. „Es kann nicht richtig sein, dass die Landesregierung auf Investitionsmittel wartet, aber niemand ein Konzept hat, wie man das Thema umsetzen will.“ Vor allen Dingen die Lehrkräfte müssten vernünftig auf diese Aufgaben vorbereitet werden, forderte er weiter. In der anschließenden Diskussion wurde festgestellt, dass es wegen der überbordenden Aufgaben und der Besoldung kaum möglich sei, Schulleiter zu finden. Eine Schulleiterin einer Oberschule wünschte sich einen höheren Anteil männlicher Pädagogen. Für die Betreuung von Inklusions-Schüler und Kindern mit Migrationshintergrund gebe es zu wenig Unterstützung.