Eine europäische Perspektive
Gerade für junge Leute sei dies besonders wichtig, da sie alle eine europäische Per spektive haben. Das Emsland beweise bereits heute, dass junge Leute aus anderen EU-Staaten hier erfolgreich eine Ausbildung beginnen können. „Überhaupt haben junge Menschen heute die Möglichkeit, überall in den EU-Staaten zu studieren, eine Ausbildung zu machen, frei zu reisen“, weist der CDU-Politiker auf die Vorzüge Europas hin. Das Beispiel Ukraine zeige, wie schnell neue Konflikte den Frieden gefährden könnten, „wir in der Europäischen Union haben seit fast 70 Jahren Frieden“.
Jörg Hillmer zeigte sich in Herzlake, wo er auf Einladung des CDU-Kreisverbandes das neue Bauherrenzentrum an der Siemensstraße 34 besuchte, als leidenschaftlicher Europäer. „Allerdings“, so gab er zu bedenken, „dass so viele junge Europäer gerne in Deutschland arbeiten, zeigt auch, dass es in anderen EU-Staaten nicht so gut funktioniert“. Daher müsse man die Menschen dort finanziell stärker unterstützen und fördern, wo sie herkommen. Daher gebe es in der nächsten Förderperiode von 2014 bis 2020 vor dem Hintergrund insgesamt zurückgehender EU-Fördermittel weniger Finanzmittel für die gut aufgestellten Mitgliedstaaten.
Für Niedersachsen, das künftig gut die Hälfte der bisherigen Fördergelder zu erwarten habe, gelte es, eine regional ausgewogene und bedarfsgerecht ausgestaltete Förderkulisse zu bewahren. „Aber wir müssen aufpassen, dass die Fördergelder auch abrufbar werden“, mahnte Hillmer. Erst wenn die Landesregierung, was schon längst hätte passieren müssen, die entsprechenden Programme aufgelegt habe, könnten die entsprechenden Anträge eingereicht werden. Der rot-grünen Landesregierung warf Hillmer eine Ungleichbehandlung der regionalen Förderkulisse durch das „Südniedersachsenprogramm“ vor. In dieses Programm sollen 100 Mio. Euro fließen. „Das Problem ist nur, es werden zurzeit kaum Anträge aus Südniedersachsen gestellt.“ Heftig kritisierte Hillmer die vier neuen Regionalbüros „mit jeweils 250 hoch dotierten Leuten“, die künftig für die EU-Förderung zuständig sind. „Bisher haben die Verwaltungen vor Ort diese Aufgaben hervorragend erledigt, wie das Beispiel des florierenden Emslandes zeigt.“
Beeindruckt zeigten sich die Gäste, unter anderem mit dem CDU Kreisvorsitzenden Karl-Heinz Knoll und mit dem Herzlaker Bürgermeister, von der Entwicklung des neuen Bauherrenzentrums. Hartwig Gödiker führte die Gäste durch den Betrieb. Im Bauherrenzentrum Herzlake findet man neben verschiedenen Firmen auch den Küchentreff Herzlake. Im 2012 eröffneten Komplex befinden sich zusätzlich eine Baustoffhandlung und Ausstellungen zu den Themen Fenster, Türen, Heizung, Bäder, Böden und Wände. Das Highlight ist der Erlebnisgarten. „Der Bau von Einfamilienhäusern boomt. Wir sind für 2014 eigentlich schon ausgelastet“, freut sich Hartwig Gödiker über den Erfolg. Immer arbeiten für ihn täglich durchschnittlich 100 Handwerker auf den Baustellen. Um auch in den einzelnen Ortsteilen der Samtgemeinde künftig eine Baumöglichkeit für junge Leute zu haben, appellierte er an Hans Bösken, rechtzeitig ausreichend Bauplätze auszuweisen. Ein weiteres künftiges Betätigungsfeld sieht Gödiker aber nicht nur im Neubau von Einfamilienhäusern, sondern auch zunehmend in der Sanierung älterer Häuser, die barrierefrei und altersgerecht entsprechend der demografischen Entwicklung verändert werden müssen.